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KfW-Digitalisierungsbericht: Corona-Pandemie sorgt für eine ambivalente Entwicklung der Digitalisierungsaktivitäten im deutschen Mittelstand

Nico Gumlich - 11.03.2021

Ähnliches Bild bei den Vereinen? – 33 % der Mittelständler weiten Digitalisierungsaktivitäten aus, allerdings auch weiterhin 33 % ohne –

Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr einen Schub bei der Digitalisierung im deutschen Mittelstand ausgelöst. Bis Januar 2021
hat jedes dritte kleine und mittlere Unternehmen seine Digitalisierung ausgeweitet (33 %), wie der aktuelle KfW-Digitalsilierungsbericht zeigt. Digitalisierungsmaßnahmen waren
ein wichtiges Hilfsmittel, die negativen Auswirkungen der Corona-Krise zu bewältigen. Dies lässt sich daran ablesen, dass vor allem Unternehmen, die spürbar – aber nicht existenziell – von der
Krise betroffen sind (41 %) und mit einer langen Krisendauer rechnen (39 %) ihre Digitalisierungsanstrengungen ausgeweitet haben. Diese Nachricht ist jedoch nur vordergründig eine gute, denn sie bedeutet zugleich, dass es sich bei den durchgeführten Vorhaben, um schnell umsetzbare und kurzfristig wirksame Vorhaben handelt. Dagegen ist davon auszugehen, dass langfristige und strategisch bedeutsame Vorhaben aufgrund der angespannten finanziellen Lage häufiger zurückgestellt wurden. Und: Ebenfalls ein Drittel (33 %) der Mittelständler hierzulande hat 2020 unverändert keine Digitalisierungsmaßnahmen durchgeführt. Auch das zeigt, dass die Digitalisierung während der Corona-Pandemie kein Selbstläufer ist.

Die Ergebnisse der aktuellen Analyse von KfW Research geben somit wenig Anlass zur Hoffnung, dass die deutsche Wirtschaft
perspektivisch bei der Digitalisierung gegenüber ihren internationalen Wettbewerbern aufholt. Aktuell erreicht Deutschland bei der Verbreitung digitaler Technik in der Wirtschaft im
internationalen Vergleich allenfalls einen Platz im Mittelfeld.

Im Corona-Jahr 2020 haben nun vor allem große Mittelständler (50 und mehr Beschäftigte) mit einem Anteil von 58 % ihre Digitalisierungsanstrengungen ausgeweitet. Unter den kleinen
Unternehmen (unter 5 Beschäftigte) beträgt dieser Wert dagegen nur 32 %. Besonders aktiv sind darüber hinaus – ebenfalls wie bereits in der Vergangenheit – die Forschung und Entwicklung (FuE)-treibenden Mittelständler (54 % mit Ausweitung). Setzen sich diese Trends fort droht eine Spaltung des Mittelstands.